Dienstag, 13. Dezember 2016

Besançon - Momentaufnahmen


Wie ein Filmschauplatz - so malerisch, so künstlerisch. Wie die Blätter in Kreisen nach unten segeln und dabei von einem ganzen Leben, einer ganz eigenen Geschichte erzählen. Ein malerischer, ein magischer Ort.
Ich stelle mir vor, wie hier Geschichte geschrieben wurde. Individualschicksale.
Eine Mutter fotografiert ihre jungen Kinder und so entstehen die ersten Porträts. Porträts, die hoffentlich in 50 Jahren noch hervorgeholt werden, selbst wenn die Kinder sich nicht mehr an diesen besonderen Herbsttag erinnern können.
Und jedes Jahr wird auf's Neue Geschichte geschrieben. Einfach nur dadurch, dass die Blätter sich langsam wieder rot, gelb und braun verfärben. Dass sie langsam absterben, sich verabschieden und Raum für neue Geschichten schaffen. Hier ist so viel passiert, wie es Blätter auf dem Boden gibt.
Eine weitere Geschichte geht zu Ende und macht Platz für neue Abenteuer. Der Wind wirbelt sie auf, vermischt sie, bis sie so miteinander verwoben sind, dass sie eins ergeben.
Eine Metapher für das Leben.
Viele Einzelgeschichten, viele Erlebnisse, die am Ende ein großes Ganzes, ein Mosaik der eigenen Lebensgeschichte ergeben. Auf den ersten Blick wie zusammengewürfelt. Auf den zweiten Blick jedoch ein kleines, eigenes Kunstwerk - individuell, vielfältig und einzigartig.

Das Mosaik des Lebens.

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Ich brauche heute die Ruhe der Natur und meine Musik in den Ohren.
Menschenleere Plätze.
Nur mich selbst und der Herbst.
Gedanken einfach mal zu- und fließen lassen.
Alleine sein, mit mir selbst.
Mich selbst wieder spüren zu lernen.
Meditation, ohne sich hinzusetzen, um zu meditieren.
Ruhe um mich herum, um meine eigene innere Ruhe wiederzufinden und die wichtigen Dinge im Leben wiederzuerkennen.
Wertschätzen, dass ich am Leben bin, dass es mir und meiner Familie gut geht. Dass ich glücklich bin, hier zu sein, in Besançon. Dass ich diese Erfahrung mit offenen Armen annehme und im Hier und Jetzt lebe. Keine Sorgen, um die Zukunft machen, weil es immer irgendwie einen Weg gibt, der nach vorne gehen heißt und nicht zurück.


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Manchmal vergesse ich im Trubel der Gefühle, was uns verbindet und was ich so besonders gerne an dir mag. Dann zweifle ich an mir selbst, an unserer Beziehung und an uns. Ich zweifle, weil sich etwas verändert hat, es nicht mehr so ist wie früher.
Weglaufen war schon immer einfacher als da zu bleiben und zu kämpfen.
Dafür zu kämpfen, dass wir uns gemeinsam verändern, dass wir uns im Trubel des Alltags nic
ht verlieren. Manchmal brauche ich dann Zeit für mich selbst, um wieder zu uns zu finden.
Aber lass mich bitte niemals los. Aufgeben ist nämlich keine Option, auch wenn es manchmal wie die einfache und schnelle Lösung erscheint.
Etwas Neues ist immer aufregend, vor allem wenn eine Beziehung so langsam zur Normalität wird. Und in der ganzen Aufregung vergesse ich, wie schön es ist, jemanden zu haben, der mich kennt und mich liebt, so wie ich bin und mich akzeptiert. Ich vergesse, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und wie viel wir gekämpft haben, um jetzt da zu sein, wo wir heute sind. Und dass der Weg hierhin steinig aber schön war.





Du und ich - ein Wir. Uns verbindet so viel, dass es manchmal zur Selbstverständlichkeit wird, dich zu lieben und geliebt zu werden. Es tut mir leid, dass ich das manchmal vergesse wertzuschätzen.

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