Dienstag, 4. Juli 2017

It's a bittersweet memory

Ich dachte, dass ich gelernt hätte, den Moment zu genießen. Einfach mal machen, anstatt immer nur nachzudenken. Einfach mal im Hier und Jetzt leben, nicht immer nur an das Danach und die Konsequenzen zu denken. Eigentlich wollte ich das dieses Jahr verinnerlichen. Eigentlich wollte ich schon dort sein. An dem Ort, wo ich nichts mehr bereuen muss.

Und dann habe ich schon wieder den Moment verpasst. Habe zu viel gedacht. Was hat das alles für Auswirkungen? Was werden die anderen denken? Wieso denke ich immer so viel an die anderen und so wenig an mich selbst?

Der Moment hat mich überrumpelt. Ich wusste irgendwie, dass er kommen würde. Ich habe es geahnt. Und verdrängt. Denn als er da war, war ich nicht bereit für ihn. Zu viel auf einmal. Reizüberflutung. Was soll ich tun? Was will ich tun? Will ich das hier wirklich? Eigentlich schon. Ich habe jetzt schon so lange darüber nachgedacht. Über das hier. Über dich und mich. Über uns beide. Es ist schon so oft fast passiert. Die Art und Weise, wie du mich anschaust, wie du mich umarmst. Irgendwas ist da in der Luft. Zwischen uns beiden. Die Luft knistert, wenn wir uns ansehen.

Mittwoch, 19. April 2017

Philosophie der Emotionen

Was ist schlimmer: sauer oder enttäuscht zu sein?

Negative Gefühle haben nichts Positives an sich. Das einzig Positive wäre womöglich, dass man durch negative Gefühle die positiven Gefühle besser schätzen lernt. Aber generell haben alle negativen Gefühle etwas gemeinsam: sie sind negativ.
Und während positive Gefühle mir in so unterschiedlichen Farben und Formen erscheinen, rufen negative Gefühle immer eine ähnliche Grundstimmung hervor: sie machen mich verbittert. Verbittert über gewisse Zustände, Erlebnisse, Geschehnisse in der Welt und in meinem eigenen Leben.

Dementsprechend liegen sauer und enttäuscht sein bei mir relativ nah beieinander. Sie lassen mich beide verbittert zurück, in meiner kleinen Welt, in der ich scheinbar doch nichts ändern kann.
Worin liegt aber der Unterschied, wenn mir jemand sagt, dass er sauer oder enttäuscht ist?

Freitag, 17. März 2017

Erdbeben

Die härteste Lektion des Lebens wird wohl sein, dir selbst zu verzeihen.

Ich spüre den Boden unter meinen Füßen nicht mehr. Zu lange hat er schon gewackelt, geschwankt und gebebt. Erdbeben.
Ich habe den Halt verloren, weiß weder vor, noch zurück und erst recht nicht mehr auf meinen eigenen zwei Beinen zu stehen.

Es wackelt, es schwankt, es bebt. Erdbeben.
Und während ich versuche zu balancieren, bröckelt alles weg, was ich kenne und ich stehe erneut an einer Kreuzung. Rechts oder links? Entscheide dich, los schneller!
Es bebt weiter, während ich verzweifelt versuche in mich hinein zu horchen, meinen Kopf aus- und mein Herz einzuschalten.